Weihnachtsgruß



Der Stern hat sich nicht geirrt,

als er den Fernsten rief, 
aufzubrechen zum nahen Gott.


Der Stern hat sich nicht geirrt,

als er den Wüstenweg wies, 
den untersten, den härtesten Weg.

 
Der Stern hat sich nicht geirrt, 
als er stehen blieb

über dem Haus der kleinen Leute:


Dort ist die große Zukunft geboren. 
 

Dein Herz hat sich nicht geirrt,

als es sich aufmachte,

den Unbekannten zu suchen.

 

Dein Herz hat sich nicht geirrt,

als es nicht aufgab

in der sichtlosen Ungeduld.


Dein Herz hat sich nicht geirrt,

als es sich beugte

vor dem Kind.

 

Klaus Hemmerle

Hamburg, im Advent 2021

 

 

Liebe Freunde unseres Klosters,


            ein Stern weist den Weg, wo das Ziel noch nicht sichtbar ist, und so haben wir diesen Text von Klaus Hemmerle an den Anfang unseres Weinachtsbriefes gestellt: Die meisten von Ihnen wissen, dass wir in diesem Jahr in einer Auszeit waren und somit viele Wege gegangen sind, die für uns sonst eher unüblich sind – hoffnungsvolle, schmerzliche, heilsame. Wir sind sehr, sehr dankbar für die viele Unterstützung, die wir dabei erfahren durften!

Jetzt sind wir dabei, diese Zeit auszuwerten und die Früchte zu sammeln, um einen guten Weg in die Zukunft zu finden. Wie schon zuvor leitet uns dabei „die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes“ (Titus 3,4), die an Weihnachten Fleisch werden, konkret, erfahrbar, anfassbar werden will. Jochen Klepper nennt dies den „Stern der Gotteshuld“, der mit nun mit uns allen wandert: „Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr. Von Gottes Angesichte kam euch (und wir möchten ergänzen: kommt uns immer wieder neu!) die Rettung her.“

 

Mögen auch Sie das immer wieder erfahren!

 

Ihre Schwestern des Karmel Hamburg-Finkenwerder


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