1.10. Therese von Lisieux und ihr kleiner Weg

1. Oktober: Therese von Lisieux und ihr „kleiner Weg“

Am 1. Oktober gedenken wir im Karmel der heiligen Thérèse vom Kinde Jesus, auch als Thérèse von Lisieux bekannt.
1873 in Alençon (Frankreich) geboren, trat sie bereits mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux ein. Als sie dort nur neun Jahre später am 30. September 1897starb, kannte sie außerhalb ihres Klosters und ihrer Familie kaum jemand; dennoch wurde sie bereits 1925 heilig gesprochen, 1927 zur Patronin der Missionen und 1997 als dritte Frau überhaupt zur Kirchenlehrerin ernannt. Die Anziehungskraft, die von ihrer Botschaft bis heute ausgeht, erreicht die Herzen der Menschen in aller Welt.
Was ist das Geheimnis ihrer Popularität? Was ist ihre Botschaft?
Es ist vor allem der Weg der Heiligkeit für die ganz Kleinen, die keine großen Werke vollbringen können, aber im Alltag den Weg mit Gott gehen möchten, ganz im Vertrauen und in der Hingabe an die barmherzige Liebe des Vaters im Himmel.
Thérèse sagt:
„Mein Weg ist ganz Vertrauen und Liebe.“ Und: „Bewahren Sie sich unbedingt Ihr Vertrauen! Es ist unmöglich, dass Gott darauf nicht antwortet; denn immer bemisst er seine Gaben an unserem Vertrauen.“ Gott, so Thérèse, beruft uns durch die Banalität des Alltags zur Heiligkeit: „Jesus hat gesagt: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde. Beim Betrachten dieser Worte erkannte ich, dass die vollkommene Liebe darin besteht, die Fehler der anderen zu ertragen, sich nicht über ihre Schwächen zu wundern, sich an den kleinsten Tugendakten zu erbauen, die man sie vollbringen sieht, vor allem aber habe ich erkannt, dass die Liebe nicht in der Tiefe des Herzens verschlossen bleiben darf: Niemand, hat Jesus gesagt, zündet ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern man stellt es auf den Leuchter, damit es allen leuchte, die im Haus sind. Mir scheint, dieses Licht stellt ein Sinnbild der Liebe dar, die nicht nur jene erleuchten, erfreuen soll, die mir am liebsten sind, sondern alle, die im Hause wohnen, ohne Ausnahme.“
Im Vertrauen darauf, dass Gott stets mit uns ist, weil er uns liebt so wie wir sind in unserer Schwachheit und mit unseren Grenzen, kann unser Alltag gelingen.
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